Wie gesund ist Selleriesaft wirklich? Heiltrunk für die Schilddrüse oder Gifttrunk für die Niere?

Der Selleriesaft ist in aller Munde – ein Hype. Laut Anthony Williams, der sich selbst als „Medical Medium“ betitelt, ein absoluter Heiltrunk für  fast alle Organe, insbesondere die Schilddrüse und der Entgiftungs-Trink Nummer eins. 

Doch stimmt das wirklich? Was ist dran am vermeintlichen Wunder- Selleriesaft?

In diesem Blog möchte ich kritisch die Vor- und Nachteile von dem Saft aus Stangensellerie herausarbeiten und das Wundermittel Selleriesaft auf den Prüfstand stellen.

So gesund ist frisch gepresster Selleriesaft – das sind die Vorteile!

Sellerie gilt als absolutes Superfood. Er enthält viele tolle Inhaltsstoffe. Er enthält große Mengen an Vitaminen (z.B. Vitamin C und E), Antioxidantien wie Carotinoide, Mineralien ( z.B. Kalium, Eisen, Kalzium)  und eine Vielzahl an Polyphenolen. Er ist also vollgepackt an Mikronährstoffen. Auch der hohe Gehalt an Biophotone (Lichtquanten) wirkt sich positiv aus auf unsere Zellkommunikation. Aufgrund der vielen Mikronährstoffe wirkt der Selleriesaft also wie eine basische Dusche für unseren Körper.

Zudem wird er in der ayurvedischen Ernährungslehre bei Verdauungsproblemen eingesetzt, insbesondere bei Verstopfung soll der Selleriesaft eine gute Verdauung fördern. Auch ist bekannt, dass Selleriesaft den Blutdruck senkt, was sich in der TCM schon lange zu Nutzen gemacht wird. 

So werden Deine Zellen also geflutet mit Mikronährstoffen insbesondere wenn Du vorher noch wenig am Hut hattest mit gesunder Ernährung. Zu Beginn Deiner Selleriesaft-Kur spürst Du also wahrscheinlich eine deutliche Verbesserung Deines Gesundheitszustands. Doch ein Wundersaft ist er hierdurch nicht. Und dauerhaft angewandt anstatt als Kur könnte das Superfood sogar zu Problemen führen.

Selleriesaft – das sind die Nachteile

Selleriesaft ist eine Oxalsäuren-Bombe

Selleriesaft enthält leider auch große Mengen an Oxalsäure 190mg/100g. Wenn man also 500 ml Selleriesaft trinkt, nimmt man knapp 1000mg Oxalsäure zu sich. Das ist ab und zu kein Problem aber auf Dauer doch eine sehr große Menge.

Oxalsäure ist ein Antinutrient, das in fast jedem Gemüse vorkommt. In normalen Mengen gegessen, stellt Oxalsäure kein Problem dar. Auch wenn Du Oxalsäure an dem ein oder anderen Tag in großen Mengen zu Dir nimmst, durch zum Beispiel, den Konsum von oxalsäurehaltigen Lebensmitteln wie Selleriesaft, roter Beete oder Mangold, ist das kein Problem. 

Wenn man aber über einen längeren Zeitraum jeden Tag eine Oxalsäure-Bombe zu sich nimmt, kann das zu Problemen mit der Niere führen, bis hin zur Bildung von Nierensteinen. Gleichzeitig entzieht es dem Körper Nährstoffe. Und das spürt man eben nicht sofort.

Ein weiteres Problem ist, dass Menschen mit Darmproblemen Oxalsäure nur schwer abbauen können. Ihnen fehlen die Oxalsäure-abbauenden Bakterien im Darm. Also auch nicht so toll. Für Menschen mit Darmproblemen, sollte Selleriesaft also nur ab und zu genossen werden. 

Tipp: Besser ist es unterschiedliche Gemüsesäfte zu trinken. Mal einen Karottensaft, mal einen Fenchelsaft, mal einen Selleriesaft und gerne auch mal einen rote Beetesaft. Dazu passt Zitrone und Ingwer. Und ganz wichtig immer einen Tropfen Öl hinein, denn dann werden die Mikronährstoffe noch besser aufgenommen. Genießt man unterschiedliche Gemüsesorten genießt man das volle Potenzial jeder einzelnen Gemüsesorte ohne das Risiko von einem Anti-Nährstoff, wie Oxalsäure auf Dauer zu viel abzubekommen.

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Selleriesaft – ein Saft mit hohem Allergen-Potenzial

Die Sellerieallergie ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien. Sellerie (egal ob Staudensellerie oder Knollensellerie) gehört zu den Hauptallergenen. Knapp 30-40% aller Deutschen reagieren allergisch. Besonders bei Menschen, die weitere Allergien haben, ist Obacht geboten, denn die Chance, dass auch sie gegen Sellerie reagieren ist hoch. Um Allergien los zu werden, macht es Sinn, dass Du Dich um Deinen Darm kümmerst, zum Beispiel mit einer Darmkur. Aber ist Dein Darm noch nicht fit schadest Du Dir, wenn Du das Sellerieallergen in diesen großen Mengen zu Dir nimmst. 

Problematisch ist, dass die Reaktion auf das Sellerieallergen die gleiche ist, wie die propagierte Entgiftungsreaktion des Selleriesaftes. So weisst Du nicht, ob Du wirklich entgiftest, oder der Körper einfach nur auf das Allergen mit einer Entzündungsreaktion reagiert.

Selleriesaft ist für Menschen mit niedrigem Blutdruck fatal

Weil Selleriesaft Blutdruck senken kann, ist Obacht geboten bei Menschen mit niedrigem Blutdruck. Die Häufigkeit der Menschen mit niedrigem Blutdruck ist  höher als Gedacht: Insbesondere, wenn Du an Erschöpfung und Müdigkeit leidest, ein Zeichen von schwachen Nebennieren, ist ein niedriger Blutdruck nicht selten. Das solltest Du unbedingt überprüfen. Sonst kann es sein, dass das Trinken des Saftes insbesondere auf nüchternen Magen zu Schwindel und Übelkeit führt.

Fazit 

Reiner Selleriesaft ist nicht die Lösung für Deine Probleme. Pack Deine gesundheitlichen Herausforderungen lieber an der Wurzel.  Da könntest Du mit einer Darmkur mehr Erfolg haben. Und wenn Du wirklich vergiftet bist, solltest Du eine ganzheitliche Entgiftung vornehmen mit der Stärkung von Nieren, Leber & Darm. Da gibt es effektivere Mittelchen als Selleriesaft.

Last but not least, wenn Du mit dem Selleriesaft Deine Schilddrüse heilen wolltest,  dann schau Dir gerne nochmals mein Interview beim QS-24 Sender an mit wertvollen Tipps für Deine Schilddrüse.

FAQs: