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Fettschlaue Ernährung – Deine natürliche Altersvorsorge

von Dr. Friederike Feil

9 Min

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Heute möchte ich Dich mitnehmen auf eine kleine persönliche Zeitreise meiner Ernährungsgewohnheiten. Eine Zeitreise, auf der ich vom Low-Fat-Fanatiker zum Butterliebhaber geworden bin. Du erfährst in diesem Blogpost, warum gesättigte Fettsäuren eben nicht so böse sind wie weithin behauptet. Ich zeige Dir, welche Fette wirklich schlecht sind und welche Du Deinem Körper gönnen solltest, um Deine Zellen zum Strahlen zu bringen.

Wie viele Menschen, die gerne schlank sein wollen, begann auch ich mich als 16-Jährige Low-Fat zu ernähren. Mein Ziel: Übermäßige Kilos (die ich sowieso nicht hatte) verlieren. Ich erinnere mich noch wie ich mich mit meiner Mutter lauthals stritt, da sie meinem Empfinden nach viel zu viel Butter in der Küche verwendete. 

Meine Fett-Phobie ging soweit, dass wir zu Hause mit Wasser angebraten haben und im Kuchen die Butter durch Magerquark ersetzten. Gott sei Dank hielt diese Phase nicht allzu lange an. Mir ging schlichtweg die Kraft aus für mein geliebtes Training. Sahne, Butter und Co. hielten wieder Einzug in meiner heimischen Küche.

Heute erzähle ich Dir, warum auch Du den guten Fetten Tür und Tor öffnen solltest.

Deine Fettschlaue Ernährung = Dein Rundumschutz für Körper, Geist & Seele

Fette werden in Deinem Körper für viele Prozesse benötigt. So können viele Botenstoffe (z.B. Hormone) ohne Fette gar nicht produziert werden. Dein Herz könnte nicht kräftig schlagen und Dein Immunsystem würde ohne Fette ziemlich alt aussehen. Einige Fette sind sogar essentiell. Das bedeutet, dass Du ohne ihren regelmäßigen Verzehr krank wirst.

„Die Verwendung der falschen „hochverarbeiteten“ Fette ist eine der Hauptursachen für Entzündungen im Körper, sowie für Herzerkrankungen und unzählige Krebsdiagnosen.“

Leider nehmen die meisten Menschen die falschen Fette zu sich. Zudem werden Fette zum Braten verwendet, die hierfür absolut ungeeignet sind.

Nun aber erstmal ein kleiner Überblick über die verschiedenen Fettarten.

1. Gesättigte Fettsäuren – Gefahr für die Menschheit oder Kraftfutter für Darm & Gehirn?

Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in Fleisch, Milchfett sowie Kokosöl.

Noch immer werden gesättigte Fettsäuren in den Medien massiv verteufelt. Grund dafür ist eine gefälschte 7-Länderstudie von 1958 (!) – siehe Kasten weiter unten. Bei mir kommen gesättigte Fettsäuren täglich auf den Tisch. Die Buttersäure aus Butter ist wahres Kraftfutter für Dein Gehirn und Deinen Darm, Palmitinsäure lässt Herzen stärker schlagen und die Laurinsäure im Kokosöl macht schlank und rank.

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Aber Achtung! Eine zu hohe Menge an Palmitinsäure kann zu erhöhten Entzündungen führen. Daher solltest Du gesättigte Fettsäuren zwar regelmäßig verwenden, aber dennoch keine Butterschlacht beginnen. 🙂 Verzehrst Du neben Palmitinsäure regelmäßig Olivenöl, verschwindet das Entzündungspotenzial von Palmitinsäure übrigens komplett.“

DIE MARGARINELÜGE KURZ ZUSAMMENGEFASST

Schlau war er, der Wissenschaftler Keys, der 1958 eine Studie zu gesättigten Fettsäuren durchführte. Er wollte den Zusammenhang zwischen dem Konsum gesättigter Fettsäuren und dem Auftreten von Herzerkrankungen in mehreren Ländern untersuchen. Er stellte fest: je mehr gesättigte Fettsäuren in einem Land konsumiert wurden, desto mehr Herzkrankheiten gab es dort. Die Margarine-Lobby stürzte sich auf diese Studie und pushte sie in alle Medien. Mittlerweile kam man Keys allerdings auf die Schliche. Er hatte die Studie zu seinen Gunsten manipuliert. Er untersuchte eigentlich 22 Länder, statt der offiziell angegebenen sieben. Bei den 15 Ländern, die er unter den Tisch fallen ließ, stellte er allerdings keinen Zusammenhang zwischen dem Konsum gesättigter Fettsäuren und einer erhöhten Herzkrankheitsrate fest.
Das interessierte die Margarine-Lobby natürlich nicht, die mithilfe von Keys’ Studie Milliarden verdiente.

2. Einfach ungesättigte Fettsäuren – damit es mit der Zellkommunikation läuft

Einfach ungesättigte Fettsäuren stecken vor allem in Olivenöl und Avocado. Sie sind bekannt dafür, dass sie die Zellmembran geschmeidiger machen und so für eine bessere Zellkommunikation sorgen. Zudem wirken sie antientzündlich. Was jedoch wenige Menschen wissen ist, dass Olivenöl NICHT erhitzt werden darf! Die vielen wertvollen, zellschützenden sekundären Pflanzenstoffe gehen durch das Erhitzen kaputt.

3. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – auf die Balance kommt es an

Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren zählen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren kennt jeder, zumindest aus der Werbung. Sie sind ein Wundermittel für den Körper. Sie machen schlau und schön und sorgen sogar für ein starkes Herz. Die meisten Menschen nehmen allerdings viel zu wenig Omega-3-Fettsäuren zu sich und zu große Mengen an Omega-6-Fettsäuren. Dadurch nimmt das Risiko für gesundheitliche Probleme massiv zu. Ein Ungleichgewicht dieser Fettsäuren fördert chronische Entzündungen im Körper und sollte unbedingt vermieden werden.

Tipp: So erhöhst Du Omega–3–Fettsäuren und senkst Omega–6–Fettsäuren

  • Verwende vermehrt Leinöl
  • Ergänze Deine tägliche Ernährung mit Hanfsamen und Walnüssen
  • Meide Omega-6-haltige Öle (Sonnenblumenöl, Distelöl, Erdnussöl)
  • Verwende ein hochwertiges Omega-3-Fettsäuren-Präparat (EPA & DHA) ohne Schwermetalle*, z.B. auch aus Algenquellen
  • Iss Fisch nicht häufiger als 1x pro Woche aufgrund der hohen Schwermetallbelastung.** Weniger belastete Fische sind Hering und Seelachs.

*bei Fischölen können Schwermetalle über ein ionisiertes Verfahren herausgefiltert werden. Frage Deinen Hersteller ob er sicherstellt, dass sich keine Schwermetalle im Öl befinden.

** Fische sammeln Schwermetalle im Körper an. Aufgrund der belasteten Meere enthalten Fische oft deutlich mehr Schwermetalle als die zugelassenen Grenzwerte. Zudem wurden die Grenzwerte in den letzten Jahren immer weiter nach oben korrigiert.

Nachdem Du jetzt einen guten Überblick über die verschiedenen Fette und ihre Wirkung hast, kommen wir zu den Fetten, die Du unbedingt meiden solltest, denn sie erhöhen das Risiko für zahlreiche Krankheiten.

4. Gehärtete Fette und Industriefette – wie der Tod in den Körper kommt

Gehärtete Fette beziehungsweise viele Industriefette und Transfettsäuren sind hochverarbeitetet und chemisch verändert. Diese Fette sind enorme Unruhestifter in Deinem Körper. Sie erhöhen das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen und sollten besser gemieden werden. Insbesondere Chips, Süßigkeiten und Fertigprodukten enthalten diese Fettsäuren vermehrt.

Unser Tipps: Bitte nur gesättigte Fettsäuren wie Butterschmalz und Kokosöl zum starken Anbraten verwenden.

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5. Vermeintliche Bratöle

Durch vermeintliche „Bratöle“ ersticken Deine Zellen in einem Feuerwerk von freien Radikalen!

Hersteller werben oft mit besonders gut erhitzbaren Bratölen, wie zum Beispiel Ölmischungen oder “hocherhitzbaren” Oliven- oder Rapsölen.

Meist wurden diese vermeintlichen Bratöle chemisch verändert, sodass ihr Rauchpunkt nach oben verschoben ist. Dennoch entstehen durch ein starkes Erhitzen dieser ungesättigten Fettsäuren IMMER freie Radikale. Ein Übermaß an freien Radikalen nimmt Deinen Zellen den Atem. Die Zellen können nicht mehr optimal arbeiten und mutieren im schlimmsten Fall zu Krebszellen.

Mein Tipp:

Bitte nur gesättigte Fettsäuren wie Butterschmalz und Kokosöl zum starken Anbraten verwenden.

6. Rapsöl zum Braten – heilbringendesWunderöl oder genmanipuliertes Lampenöl?

Die meisten Menschen verwenden Rapsöl zum Braten, wofür es absolut untauglich ist. Zwar stimmt das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren, doch diese Fettsäuren oxidieren auch sehr schnell – insbesondere wenn man sie erhitzt oder in durchsichtigen Flaschen aufbewahrt. Früher war Rapsöl in der Küche übrigens absolut verpönt und wurde nur als Lampenöl verwendet. Der hohe Erucagehalt machte das Öl sehr bitter und damit ungenießbar. Außerdem ist Erucasäure insbesondere für die Schilddrüse potentiell schädlich. Durch genetische Manipulation und Züchtung wird diese Säure dann weitestgehend minimiert – von einem Naturprodukt kann also nicht mehr die Rede sein. Und natürlich bekommt man die Erucasäure auch nicht komplett herausgezüchtet.

Für uns sind Olivenöl und Leinöl die deutlich besseren Alternativen in der kalten Küche ohne Risiken!

ZUSAMMENFASSUNG: SO SIEHT DEINE FETTSCHLAUE ERNÄHRUNG AUS

Basisfette und Öle

  • Bio-Kokosöl oder Bio-Butterschmalz (Ghee) zum Anbraten (alle sehr hitzestabil!)
  • Bio-Butter für leichtes Anbraten (Spiegelei)
  • Bio-Butter oder Olivenöl über Gemüse (möglichst nicht anbraten)
  • Bio-Olivenöl und Bio-Leinöl für Salate und in der kalten Küche

Sonstige gute Fettquellen

  • Kakao
  • Nüsse jeder Art
  • Oliven
  • Avocado
  • Hanfsamen, Leinsamen
  • Sonnenblumenkerne
  • Sahne

Fazit: Glückliche Zellen mögen Vielfalt

Am wohlsten fühlen sich Deine Zellen, wenn Du ihnen regelmäßig unterschiedlichen und hochwertigen Brennstoff lieferst. So können sie noch viele Jahre gesund „fahren“ und für Dein Wohlbefinden sorgen. So ist eine fettschlaue Ernährung quasi Deine natürliche Altersvorsorge. In ein teures Auto kippst Du ja auch keinen billigen Benzinersatz, oder? 😉

Viel Freude beim Optimieren Deiner “fettschlauen” Ernährung wünscht Dir

EFSA: Erucasäure mögliches Gesundheitsrisiko für stark exponierte Kinder. Pressemeldung9. Nov. 2016
EFSA (CONTAM): Erucic acid in feed and food. EFSA Journal 2016; 14: e4593
BadawyIH et al: Biochemical and toxicological studies on the effect of high and low erucic acid rapeseed oil on rats. Nahrung1994; 38: 402-411
TeuscherE, LindequistU: Biogene Gifte. Fischer, Stuttgart 1987
Laryea MD et al: Fatty acid composition of blood lipids in Chinese children consuming high erucic acid rapeseed oil. Annals ofNutrition and Metabolism1992; 36: 273-278
Lang K: Biochemie der Ernährung. Springer, Berlin 1957
Carroll KK, Noble RL: Influence of a dietary supplement of erucic acid and other fatty acids on fertility in the rat; sterility caused by erucic acid. Canadian Journal of Biochemistry& Physiology1957; 35: 1093-1105
Anon: Raps und Senf ist der Tod vom Feldhasen. Landwirt 15. Nov. 2011
ReidtL: Rätselhaftes Hasensterben. Zeit-Online 7. Okt. 1988
Schmid A, Schmid H: Rapsvergiftung wildlebender Pflanzenfresser. TierarztlichePraxis 1992; 20: 321-325
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Spitzbart M: Gesunde Fette: Mit Rapsöl verbessern Sie Ihren Cholesterinquotienten. Fachverlag für Gesundheitswissen 22. Juli 2016
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