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Probiotika selber herstellen
Du bist ein Bakterien-Liebhaber wie ich? Und Du möchtest Dein Wunderorgan Darm gerne täglich unterstützen? Dann brau Dir Deinen probiotischen Zaubertrunk mit unserem Kombucha-Rezept einfach selber. Aber wir beginnen von vorn… Wer oder was ist Scoby? Was macht Kombucha zum Zaubertrunk? Und wie solltest Du ihn verwenden, damit er Deinen Darm bei der täglichen Arbeit unterstützt.
Was ist Kombucha und wer ist SCOBY?
Kombucha ist magisch. Er startet als gezuckerter Tee, der dann mithilfe eines SCOBYs fermentiert wird. SCOBY ist ein Akronym und steht für „symbiosis of bacteria and yeast“, also den „Zusammenschluss aus Bakterien und Hefen“. Die Bakterien und Hefen nutzen den Zuckertee als Nährlösung. So wird aus einfachem Zuckertee köstlicher, probiotischer Kombucha. Und je nachdem, wie lange Du ihn fermentieren lässt, ist am Schluss nur noch sehr wenig Zucker drin, denn diesen hat SCOBY weitgehend aufgezehrt.
Was macht Kombucha zum Zaubertrunk?
Während der Fermentation reichern sich Mikroorganismen (Bakterien und Hefen) im Kombucha an. Besonders wertvoll für Deine Gesundheit und Dein hohes Energieniveau sind Milch‑ und Essigsäurebakterien. Diese Mikroorganismen siedeln sich in Deinem Darm an und unterstützen Deine Gesundheit: Sie sorgen dafür, dass sich keine ungewollten Bakterien im Darm zu stark ausbreiten, trainieren Dein Immunsystem und unterstützen Deinen Darm bei der Verdauung. Zudem entsteht durch die Fermentierung Essigsäure, die dem Getränk das leicht säuerliche Aroma gibt. Essigsäure ist ein starker Kämpfer gegen Krankheitskeime und ‑erreger. Da man Kombucha meist mit Grüntee ansetzt, enthält Kombucha alle wertvollen sekundären Pflanzenstoffe, die im „normalen“ Grüntee ebenfalls enthalten sind. Viele dieser pflanzlichen Zauberstoffe sind im Kombucha sogar noch leichter zugänglich für Dich.
Tipp: Ja, Kombucha unterstützt Deine Verdauung und stärkt Deinen Darm. Solltest Du aber schon lange Probleme mit Blähungen, Verstopfung, Allergien oder Intoleranzen haben, lohnt es sich, dem Darm eine Komplett-Sanierung zu unterwerfen mit unserer Darmkur. In 17 Tagen räumst Du Deinen Darm auf, stärkst Dein Immunsystem und lässt die Mikroben endlich wieder toben. Natürlich sind auch in unserer Darmkur fermentierte Lebensmittel eine Grundlage 😉.
Wann und wie viel Kombucha soll ich trinken?
Trinke Kombucha am besten täglich. Ich persönlich trinke jeweils ein kleines Gläschen (150ml) zur Mahlzeit (Mittag und Abend). Das unterstützt die Verdauung und fördert nachhaltig die Vielfalt der Bakterien in Deinem Darm. Kombucha sollte allerdings nicht Dein Standard-Getränk werden, denn dafür enthält er einfach noch zu viel Zucker (ca. 3-5g pro 100ml). Der Zuckergehalt hängt natürlich stark davon ab wie lange fermentiert wurde. Je länger Du fermentierst, desto weniger Zucker ist am Schluss übrig. Auch als Zwischenmahlzeit eignet sich Kombucha weniger, weil er wie andere Limonaden, Säfte und Co. den Blutzucker unnötig in die Höhe treibt.
Achtung vor Kombucha aus dem Supermarkt! Herkömmliche Kombuchas aus dem Supermarkt werden nach dem Fermentieren pasteurisiert. Daher enthalten sie leider keine gesundheitsförderlichen Mikroorganismen mehr, die den Zaubertrunk erst wirksam machen.
Dein Kombucha-Rezept:
Zutaten für das Kombucha-Rezept
- 1 Liter Wasser – möglichst gefiltert
- 60-80 Gramm Zucker – ich nehme Vollrohrzucker mit allen Mineralien
- 8 Gramm Tee – z.B.: Grün- oder Schwarztee (originale Teepflanze Camellia sinensis)
- 100 Milliliter Starterflüssigkeit
- 1 SCOBY
Zubehör
- Topf zum Teekochen
- Behälter zum Fermentieren – am besten Glas (2 bis 5 Liter)
- Engmaschiges Tuch zum Abdecken – z. B. sauberes Geschirr- oder Handtuch
- Flaschen mit Verschluss
- Trichter
Anleitung zur Herstellung von Kombucha: Dein probiotischer Zaubertrunk
- Koche zuerst den Tee: Bring Wasser im Topf zum Kochen. Füge die Teeblätter hinzu und lasse den Tee für 5 bis 10 Minuten ziehen. Entferne die Teeblätter, füge den Zucker hinzu und lass den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen (Das ist sehr wichtig, denn Scoby mag keine Hitze!!!)
- Füge den „Starter-Kombucha“ hinzu: Gib ca. 1/10 der Gesamtmenge „fertiges Kombuchagetränk“ zum Tee (bei einem Liter sind das 100 ml). Dadurch reduzierst Du das Risiko für ungewollte Keim- oder Bakterienbildung. Der pH-Wert wird gesenkt und die beigegebenen Bakterien und Hefen sorgen dafür, dass sich SCOBY richtig wohlfühlt.
- Gieße das Gemisch in Dein Glasgefäß zum Fermentieren und gib SCOBY dazu. Dann deckst Du das Gefäß mit einem sauberen Tuch ab und nutzt zum Fixieren des Tuches am besten ein Haushaltsgummi.
Es ist durchaus normal und sogar wünschenswert, wenn sich an der Oberfläche Deines Kombuchas ein neuer SCOBY bildet. Und es kann sein, dass Dein SCOBY unter der Wasseroberfläche schwebt oder sogar vertikal liegt. Auch bräunliche Fetzen, sogenannte Hefestränge, die von dem SCOBY runterhängen sind völlig normal und der Beweis, dass die Fermentation gut funktioniert.
- 7-10 Tage warten. Etwa 7 Tage braucht der Kombucha bei Zimmertemperatur, um zu reifen. Je länger Du wartest, desto saurer wird der Kombucha. Ich fermentiere im Sommer ca. 7 Tage, im Winter 10 Tage, denn je wärmer es ist, desto schneller geht die Fermentation. Je länger Du fermentierst, desto weniger Zucker enthält Dein Kombucha.
- Nimm den SCOBY nach 7 bis 10 Tagen wieder heraus und gib ihn bis zur Wiederverwendung zum Zwischenlagern in ein Glasgefäß oder einen tiefen Teller. Ich füge dem SCOBY gleich ein bisschen „fertigen Kombucha“ hinzu, da ich dies später als Starterflüssigkeit benötige.
- Jetzt füllst Du Deinen Kombucha in Flaschen und gibst ihn noch für ca. 1 bis 3 Tage in den Kühlschrank. Dann wird er richtig spritzig.
- Beginne von vorne: Wasche Dein Behältnis aus, nimm SCOBY und die Starterflüssigkeit …
Verfeinere Dein Kombucha-Rezept:
Falls Du den Kombucha geschmacklich anreichern willst, kannst Du beim Abfüllen in die Flaschen nach Belieben Früchte oder Gewürze hinzugeben. Mein absoluter Geheimtipp: Rosenblüten, Orangenschalen oder Himbeeren. Diese nimmst Du nach 2-3 Tagen aus dem Kombucha wieder heraus.