Der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern, denn dies gilt logischerweise ab der Geburt. Im Darm, unserem „zweiten Gehirn“, sitzen über 80% des Immunsystems. Gleichzeitig ist er die Produktionsstätte vieler wichtiger Botenstoffe. Was das alles bedeutet?
Die Zusammensetzung der Darmflora ist eng mit der Stärke des Immunsystems verbunden und beeinflusst unter anderem die gesunde (Gehirn-)Entwicklung Deines Kindes. Daher solltest Du wirklich alles für den Aufbau der Darmflora tun, sodass Dein Kind die richtigen Darmbakterien besitzt – besser noch: Mutter und Kind 😉
Sei neugierig, wie Dein Kind und viel Spaß beim Lesen!
Deine Friederike
Schon als Kind eine gestörte Darmflora?
Bereits Babys oder Kleinkinder können eine gestörte Darmflora haben. Ein fehlendes Gleichgewicht der Darmflora ist sogar häufiger der Fall, als wir uns vorstellen können.
So kommen mittlerweile ein Drittel aller Kinder mit Kaiserschnitt zur Welt. Dies führt dazu, dass ihnen die wohltuende Mikrobendusche der mütterlichen Vagina entgeht. Diese ist aber die Grundlage für eine gesunde Darmflora von Kindern – durch eine optimale Besiedlung mit vielen verschiedenen Mikroorganismen. Oft kann die Mutter ihrem Kind kein ausgeglichenes Mikrobiom mit auf seinen Lebensweg geben, wenn sie selbst schon über Jahre mit Darmproblemen zu kämpfen hat. Besonders wichtig ist auch die Muttermilch, da sich hierdurch die nützlichen Bakterien im Darm ansiedeln können und Dein Kind ein gesundes Mikrobiom entwickelt. Keine andere Milch ist so gesund wie die Muttermilch: Sie bietet nicht nur eine Vielzahl an Mikronährstoffen, sondern jede Menge mütterliche, nützliche Bakterien. Und die Kuscheleinheit gibt’s liebevoll oben drauf.
Spätestens also, wenn ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt kam, die Mutter bereits mit der Verdauung zu kämpfen hatte oder nicht stillen konnte, sollte dringend etwas für die Vielfalt der Darmflora des geborenen Kindes getan werden.
Übrigens: Ein Zeichen, dass die Darmflora von Kindern nicht stabil ist, sind chronische Beschwerden, wie Koliken, schmerzhafte Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden.
Spätestens nach Antibiotika! – Warum jetzt Darmflora stärken angesagt ist:
Leider hat jedes Kind, das ein nicht-funktionales Mikrobiom mit auf seinen Lebensweg bekommen hat und ohne gesunde Darmflora aufwächst, stets länger und heftiger mit jeder Art von Krankheit zu kämpfen – ein starkes Immunsystem fehlt! Man hetzt von Arzt zu Arzt, gerät immer mehr in Sorge, fragt sich, was man falsch gemacht hat… Kennst Du das? Und als vermeintliche Lösung wird die Antibiotika-Keule verschrieben, schädlich, da sie das Problem nur noch verschlimmert.
Nach der ersten Gabe von Antibiotika kann sich das Mikrobiom mit gesunder Ernährung und ein paar hochwertigen Darmnährstoffen meist noch sehr leicht erholen. Doch nach Runde zwei oder drei mit einem Antibiotikum gerät die Darmflora beim Kind außer Rand und Band und spielt verrückt. Es ist allerhöchste Zeit zu handeln! Sonst wird das Kind sein ganzes Leben lang mit den unterschiedlichsten Krankheiten kämpfen… die doch alle eine einzige Ursache haben – einen intakte Darm.
Gesunde „Kinder-Ernährung“ für die Entwicklung einer gesunden Darmflora bei Kindern
- Kaufe möglichst regional und saisonal, in Bio-Qualität ein! Das Mikrobiom liebt saisonale Schwankungen. Zudem sind in regionalem, biologisch angebautem Gemüse genau die Bakterienkulturen, die Dein Kind braucht.
Tipp: Nimm Dein Kind mit auf den Bauernhof. Durch den Kontakt mit der Natur und den Tieren kann sich eine gesunde Darmflora entwickeln.
Übrigens: Bauernhofkinder haben in ihrem späteren Leben viel weniger Autoimmunerkrankungen, Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Allergien und sonstige Nahrungsmittelunverträglichkeiten. - Als Eltern seid ihr Vorbild. Für den Aufbau einer gesunden Darmflora ist es wichtig, dass gut gekaut wird. Das ist nicht einfach beizubringen. Daher hilft nur eines: Selbst vormachen und vorleben :-).
- Erzeugt eine positive Stimmung beim Essen, denn je entspannter das Kind beim Essen ist, desto mehr Verdauungsenzyme werden ausgeschüttet. Am besten keine Streitgespräche beim Essen!
- Gebt Eurem Kind möglichst keinen Zucker, auch keine Saftgetränke und verzichtet auf Weizen. Das sind Killer-Lebensmittel, die das Mikrobiom weiter schwächen. Es gibt so viele tolle Alternativen, die nicht die Darmflora beeinträchtigen. Frisches Obst ist kein Problem – in Maßen, nicht in Massen! Mit dieser Faustregel sorgt ihr weiter für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.
- Dasselbe gilt für Milchprodukte: in Maßen nicht in Massen! Ist die Darmflora beeinträchtigt, hilft es manchmal, diese erstmal ganz wegzulassen oder nur in fermentierter Form (wie im Folgenden beschrieben) zu essen. Diese natürlichen Probiotika für Kinder sorgen – selbst hergestellt – obendrein für jede Menge Spaß in der Familie!
Probiotische Lebensmittel, die nicht nur der kindlichen Darmflora schmecken
Probiotische Lebensmittel enthalten eine Vielzahl an natürlichen, gesunden Milchsäurebakterien. Solche Lebensmittel vermehrt in eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung einzubauen, ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Darmflora bei Kindern aufzubauen. Erwachsenen empfehle ich klassisch Sauerkraut oder fermentiertes Gemüse. Angepasst an die Bedürfnisse von Kindern würde ich sie mit folgenden Probiotika unterstützen:
1. Selbstgemachter Joghurt – Bifidobakterien aus dem Familienunternehmen
Joghurt enthält eine Vielzahl an probiotischen Milchsäurebakterien. Der aus dem Supermarkt ist jedoch mittlerweile stark genormt, weshalb er nur noch ganz spezifische Bakterienstämme enthält. Ich würde ihn daher selbst machen. Kaufe Dir einfach ein Joghurt-Starter-Kit und los geht’s… natürlich nur mit bester Bio-Milch vom regionalen Bauern.
2. Selbstgemachter Kefir – Lactobacillus für Kinder
Kefir ist ein Pilz, den man einfach in die Milch gibt. Er macht diese zum Super-Drink an guten Bakterien, der die Darmflora mit probiotischer Power versorgt. Kaufe ihn jedoch nie pasteurisiert, dann ist nichts mehr drin an guten Bakterien.
Mein Darm-Tipp: Kaufe eine Kefir-Knolle und mache ihn selbst!
Mein Hochgenuss-Tipp: Zaubere mit etwas Erdbeeren und einem Löffel Honig ein leckeres, sommerliches Getränk für Dein Kind – glänzende Kinderaugen sind gewiss!
3. Kombucha – Probiotika statt Limonade
Auch Kombucha versorgt mit wahnsinnig vielen tollen probiotischen Bakterien. Leider enthält er auch etwas Zucker, weshalb davon nicht zu viel getrunken werden sollte. Aber ein Glas (150 ml) pro Tag ist optimal und speziell für Kinder ein genussvoller Ersatz für Limonade. Auch hier gilt: Nicht pasteurisiert kaufen.
Moro-Karottensuppe – der Klassiker unserer Darmkur – auch für Babys und Kinder eine Heilsuppe
In unserer Darmkur arbeiten wir mit Moro-Karottensuppe, um den entzündeten Darm wieder zu entspannen. Hierfür kocht man Karotten im Verhältnis 1:1 mit Wasser für mindestens 90 Minuten, fügt Butter, etwas Salz, Gewürze und/oder Kräuter hinzu. Diese Suppe solltest Du Deinem Kind täglich (auch mehrfach) geben, bis sich sein Verdauungssystem wieder beruhigt hat. Die Suppe eignet sich auch hervorragend als Familienessen. Es gibt nämlich keine bessere Heilsuppe für den Aufbau der empfindlichen Darmflora & Eure Rund-um-Gesundheit.
Mach’s ganzheitlich! – Stärke Darmbakterien & Darmschleimhaut im Duo
Die kindliche Darmflora über die Ernährung zu stärken ist das Eine. Doch oftmals ist die Vielfalt an Bakterien bereits so eingeschränkt, dass der Darm Deines Kindes unbedingt durch zusätzliche Nährstoffe gestärkt werden sollte. Hinzu kommt, dass durch ein verarmtes Mikrobiom die Darmschleimhaut meist nicht mehr optimal funktioniert. Daher ist die Verdauungsfähigkeit massiv eingeschränkt. Verdauungsbeschwerden und Entzündungen sind bereits im Kindesalter vorprogrammiert. Ich empfehle daher immer, das Mikrobiom und die Darmschleimhaut gleichermaßen zu stärken.
Für die Darmschleimhaut arbeiten wir in unserer 17-tägigen Darmkur mit folgenden Nährstoffen, die unser Darmfreund DS liefert: Huminsäuren und Fulvinsäuren aus natürlichem Moor & Shilajit Mumijo, sowie Nukleotiden, mittelkettigen und kurzkettigen Fettsäuren und Rosmarin. Diese Kapseln wirken Wunder.
Statt 6 Kapseln empfehle ich 2-4 Kapseln (je nach Gewicht des Kindes) pro Tag. Diese Kapseln können geöffnet werden und dem Kind in etwas Saft (aufgrund des Zuckergehalts nur wenig) gegeben werden, da sie keine Hochdosierungen und nur natürliche Inhaltstoffe enthalten.
Für das Mikrobiom versorgt unser Darmfreund MB mit Kombucha-Pulver, Weihrauch, Mikrofasern (eine superleicht verdauliche Mischung an Mikroballaststoffen aus über 36 verschiedenen Gemüsesorten) sowie leicht verdaulichen Akazienfasern. Auch diese Kapseln können Kinder problemlos, in etwas Saft (am besten Rote-Bete-Saft), trinkend einnehmen.
Ebenfalls untermischen kann man die geöffneten Kapseln in Schokopudding (mit Reissirup anstatt Zucker) oder in die Moro-Suppe.
Normalerweise sollte eine Entlastung des ganzen Systems schnell spürbar sein.
Extra-Info: Probiotika, Präbiotika, Postbiotika – helfen diese Pulver wirklich?
Es gibt auf dem Markt viele Pulver für die Darmflora, die aber leider häufig auch viel Zucker enthalten. Oftmals bestehen sie aus einer Kombination von probiotischen und präbiotischen Bakterien. Das ist sicherlich ein erster Schritt. Noch effektiver könnten aber auch Postbiotika für Dein Kind sein. Das sind Metabolite (= Abbauprodukte) von Bakterien, die den Darm in die Selbstregulierung bringen. Das sind zum Beispiel kurzkettige und mittelkettige Fettsäuren, als auch Glucuronsäure, Essigsäuren, Gluconsäuren, Mikrofasern… Alles Metabolite, die durch Bakterien entstehen. Bei unserer 17-tägigen Darmkur erzielen wir hiermit große Erfolge.
Übrigens: Nur Probiotika reicht nicht aus! Sie stärken kurzfristig das Mikrobiom, stellen aber niemals die natürliche Vielfalt von über 500 Spezien (=Bakterienstämmen) im Darm wieder her. Auch nicht, wenn das Produkt 10 Stämme enthält!
Fazit: Darmaufbau für Kinder – mittels Darmkur zu einer optimalen Verdauung & einem bärenstarken Immunsystem
- Darmaufbau bei einem Kind macht absolut Sinn! Insbesondere, wenn ein Kind per Kaiserschnitt geboren wurde, keine Muttermilch bekommen hat oder bereits die Mama mit Problemen im Darm belastet ist, sollte er beim Kind gestärkt werden.
- Nach Antibiotika ist die Stärkung des Darms Pflicht bei jedem Kind!
- Darm-Mikrobiom & -Schleimhaut sollten unbedingt immer im Doppelpack gestärkt werden, zum Beispiel mit unserem Darmfreund-DUO: Darmfreund MB & Darmfreund DS.
FAQs
Wie mache ich eine Darmkur mit einem Säugling?
Als stillende Mutter solltest Du möglichst darmfreundliche Lebensmittel essen – Mutter UND Kind zuliebe. Hierfür kannst Du Dich an unserer Kur orientieren. Mache jedoch NIE die Phase 1 (Entgiftung), solange Du noch stillst. Willst Du die Kur machen, beginne bei Phase 2 (Basische Schonung).
Wenn das Kind schon Beikost isst, nutze vermehrt die Moro-Karottensuppe (siehe oben). Auch hier kannst Du ganz einfach unsere Darmfreunde (Darmfreund MB & Darmfreund DS) untermischen.
Kann ich einem Kind schon Ballaststoffe zu essen geben?
Ja. Allerdings empfehle ich leicht verdauliche Ballaststoffe, z.B. Mikrofasern. Diese sind vorverdaut und so vom Kind einfach zu verwerten.
Können Kinder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?
Ja. Allerdings sollte man die Dosierungen immer an das Gewicht anpassen und nur die natürlichsten und besten Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Hochdosierungen würde ich einem Kind nicht geben.
Probiotika für Kinder – wann ist es sinnvoll?
Sie unterstützen mit verschiedenen Bakterienstämmen das Mikrobiom, wenn dieses verarmt ist. Allerdings ist es noch effektiver, wenn die Selbstregulation der Darmflora und Darmschleimhaut gefördert wird, indem Kindern Postbiotika (siehe oben) und andere ausgleichende Stoffe gegeben werden.
Was tun nach der Gabe von Antibiotika bei Kindern?
Unbedingt den Darm stärken und dies für mindestens 3 Monate! Am besten ganzheitlich angehen und nicht nur mit verschiedenen Bakterienstämmen. Die Ernährung sollte angepasst werden und Darmnährstoffe gegeben werden, die sowohl die Schleimhaut wieder ins Lot bringt als auch das Mikrobiom. Wunder wirken hier Postbiotika (siehe oben).